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RHahn - Harz - Sommer 2001

Ev. Kirche in HohegeißIm Sommer 2001 war ich eine Woche mit Brita im Harz. Der Ausgangspunkt für unsere Wanderungen und Ausflüge war Hohegeiß, ein ruhig gelegenes Touristendorf im Südharz. Den kleinen Ort haben wir bei Abendspaziergängen erforscht, zwei Rundwanderwege führen um ihn herum. Zahlreiche, sehr informative "Tannen" geben Einblick in die Geschichte des 1444 gegründeten Ortes und des Harzes. Quartier haben wir im freundlichen Familienhotel "Hohegeiß" genommen. Das zum Hotel gehörende tropische Schwimmbad ist sicher ein Genuß nach langen Skiwanderungen.
Anreise: Panorama-Museum Bad FrankenhausenDauerregen und die Hoffnung auf Besserung in den folgenden Tagen. Sie sollte nicht enttäuscht werden. Wir hatten gutes Wanderwetter, die kurzen Huschen haben wir meist im Trockenen vorbeiziehen sehen. Schon im Kyffhäuser-Gebirge, am Panorama, dem Riesengemälde von Werner Tübke über Bad Frankenhausen über die Bauernkriege im 15. und 16. Jahrhundert, blieben wir trocken. In der Barbarossahöhle, 1865 entdeckt, war uns das Wetter egal.
1. Tag: Mit Dampf auf den BrockenDas Auto kann sich ausruhen, es geht auf Schusters Rappen über die ehemalige innerdeutsche Grenze nach Benneckenstein, von dort im Zickzack nach Sorge. Hier hab ich mir fast einen Sonnenbrand geholt, die Sonnencreme lag im Hotel. Beim Mittag hatten wir einen ersten Blick auf die Harzquerbahn. Etwas irritiert hat uns die vorgespannte Diesellok. Auf dem "Schau"stück hoch zum Brocken fahren aber ausschließlich die guten, alten Dampfloks.
Da wir relativ schnell wieder in Hohegeiß zurück waren, haben wir schon mal den ersten Teil des großen Rundwanderweges in Angriff genommen, zwischen den Dicken Tannen und der Wolfsbachmühle sind wir wegen einer Umleitung -einige der Jahrhunderte alten, riesigen Fichten drohten wohl ihren Halt zu verlieren- etwas in Zeitnot geraten, nach einer Steilwanderung aber noch pünktlich zum Abendbrot zurückgekehrt.
2. Tag: Kaiserpfalz in GoslarAuf der Harzhochstraße Fahrt auf über 800 m zum Torfhaus, Ziel für den ersten Ausstieg ist das Torfhausmoor, ein Hochmoor, an dem Die Faszination von Fachwerkhäusern schon der olle Goethe langgewandert ist - daher der Goetheweg, der bis auf den Brocken führt. Kurzer Stop am Radauwasserfall, dann runter nach Goslar. Die Stadt glänzt mit ihren eintausend Fachwerkhäusern, weshalb sie auch zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Ebenso eindrucksvoll ist der gut erhaltene Palas der ehemaligen Kaiserpfalz aus dem 11. Jahrhundert, deren Bau unter Heinrich II. begonnen wurde. Auf dem Rückweg haben wir im Urlaubsort Hahnenklee Halt gemacht.
3. Tag: Da das Wetter an den Vortagen zum Nachmittag hin immer besser geworden war, entschließen wir uns den Brocken Ein ziemlicher Brocken in Angriff zu nehmen. Auf nach Schierke (der "Schierker Feuerstein" scheint der dominierende Kräuterlikör im Harz zu sein, obwohl es noch unzählige andere heimische Marken gibt) und mit den Tips des Parkplatzwächters auf der kurzen Route nach oben. Den Bahnfahrern haben wir zugewinkt, die stolzen Preise haben uns überzeugt hoch und auch wieder runter zu laufen.
Schmiedefeuer - ein Kräuter mit 56% Auf dem Gipfel hatten wir zum ersten Mal das Gefühl, nicht ganz allein im Harz Urlaub zu machen. Die Sicht war ganz gut, der kräftige Wind wahrscheinlich normal. Die Hexen haben sich wohl versteckt, jedenfalls haben wir keine gesehen. Im Brockenhaus kann man sich über die Geschichte des Berges informieren, wir haben uns ein paar Fotos aus der Zeit vor der Maueröffnung beim Mittag in Schierke angesehen.
Am Nachmittag ein kurzer Bummel durch Braunlage, dann weiter nach Benneckenstein. Hier hatten wir bei unserer Wanderung am ersten Tag den unscheinbaren Laden der Hammerschmiede, der kleinsten Spirituosenmanufaktur des Harzes, entdeckt. Kurz vor Feierabend haben wir noch kräftig für Umsatz gesorgt.
4. Tag: Quedlinburg - Blick auf den Schloßberg mit St. Servatius Nach einem Abstecher zum größten Stausee des Harzes, der Rappbode- Talsperre, ging es in die mittelalterliche Stadt Quedlinburg. Auch hier gehört die Altstadt mit ihren vielen kleinen Fachwerkhäusern und den verwinkelten Gässchen am Schloßberg zum Weltkulturerbe. Die Kirche St. Servatius -eine romanische Basilika, hier ist auch der berühmte Domschatz zu bewundern- stammt aus dem 12. Jahrhundert, der Vorgängerbau geht auf Mathilde, die Gemahlin Heinrich I. zurück.
Der Ständer, das älteste Haus Quedlinburgs (erbaut um 1320), heute befindet sich hier das Fachwerkmuseum Die hiesigen Äbtissinnen, Frauen des Hochadels, gehörten zu den mächtigsten Frauen des Mittelalters, sie hielten bei Abwesenheit des Kaisers die Reichsverwaltung in Händen. Die Teufelsmauer bei Thale
Heimwärts ging's vorbei an der Teufelsmauer, einer geologischen "Merkwürdigkeit" am Harzrand, nach Stolberg, einer weiteren mittelalterlichen Fachwerkstadt. Klein und überschaubar, berühmt ist das Rathaus, das über der Stadt liegende Schloß ist leider noch nicht restauriert.
5. Tag: Wandertag auf den Wurmberg, den Hausberg von Braunlage. Mit 971 m ist er der höchste Berg Niedersachsens. Und seine Sprungschanze ist schon von weitem gut auszumachen. Auch hier ziehen wir die Muskelkraft vor und schauen der Gondelbahn hinterher.
Braunlage Das Tal der Bode. Sie ist immerhin 169 km lang Vom Schanzenturm haben wir einen herrlichen Ausblick auf den Harz. Noch sehr gut sind von hier die Schneisen für den Kolonnenweg an der ehemaligen Grenze zu sehen. Talwärts führt unser Weg an den Bodefällen vorbei.
Wieder unten fahren wir Richtung Süden an den Oderstausee, denn auch der Harz hat seine Oder. Hier kann man den Begriff Talsperre neu erleben: Ein langgestrecktes, schmales Tal mit steilen Wänden, das sich abwärts Richtung Bad Lauterberg immer weiter öffnet.
Rückfahrt: Der Dom zu Halberstadt Bevor wir nach Berlin zurückkehren, machen wir Station in Halberstadt. Bisher war uns die Stadt nur durch seine Würstchen bekannt, daß es die älteste Bischofsstadt Sachsen-Anhalts ist (804 von Karl dem Großen gestiftet) und auch den ältesten Dom dieses Bundeslandes hat (859), haben wir erst hier erfahren. Teile der im Krieg stark zerstörten Altstadt kann man heute wieder bewundern.
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